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Die Temveratur nimmt im allgemeinen von W. nach O. ab. Von s. nach 9i. ist die Abnahme der Wärme unbedeutend. Die kältesten Gegenden sind Arys am dingsee in Ostpreußen. Konitz in Westpreußen und Rat:bor in Schlesien Am wärmsten ist es am Rhein und in Westfalen. ®te Promnz Smnöenburg hjti dw Mitte zwischen den kälteren und wärmeren Gegenden. Deutschlands Ernte ist im
3iugusi.^ 9in der spitze des deutschen Reiches steht der König von
Preußen welcher erblicher Kaiser von Deutschland ist. Das Reichskanzleramt tst die oberste Behörde. Letzterer steht der Bundesrat zur Seite, welcher aus Vertretern aller Reichsstaaten gebildet wird. Über Krieg und Frieden.entscheidet der Kaiser welcher auch stets als oberster Kriegsherr den Besehl über die Land- und Seemacht führt. Die Reichsgesetzgebung wird von dem Bundesrat und dem Jxeichswg, Der aus Abgeordneten des deutschen Volkes besteht, ausgeübt.
Norddeutschland.
Das Königreich Ireutzen.
350000 qkm; 28vs Mill. Einw.
8. Übersicht vom preußischen Staate.
Grenzen. Preußen grenzt im N. an die Ostsee, _ an Mecklenburgs Dänemark, Oldenburg und die Nordsee, im S. an Österreich, Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Bayern, Hessen und Elsaß-Lothringen, im O. an Österreich und Rußland, im W. an Luxemburg, Belgien und die Niederlande.
Bewohner. Verfassung. Von Preußens Einwohnern sind ungefähr 8/9 Deutsche. Polen finden wir westlich von Danzig, in den Regierungsbezirken Marienwerder, Posen, Bromberg, Oppeln und Breslau. Im von Ostpreußen wohnen Masuren und zu beiden Seiten der Memel ^ittaner. In: Nw. der Provinz Westpreußen und im O. von Pommern wohnen Kassuben, im Reg.-Bez. Oppeln Mähren und Böhmen, in der Lausitz Wenden,^ tm Reg.-Bez. Aachen einige französisch sprechende Wallonen und m Schleswig wenige Dünen. — Das Grundgesetz des Staates heißt Verfassung. Der König ist im Frieden und Kriege das Oberhaupt und giebt mit dem Herrenhaufe und Abgeordnetenhause gemeinsam die Gesetze. Das Ministerium ist die oberste Behörde des Landes, unter welcher die Oberpräsidenten, Regierungen und Verwaltungsgerichte stehen. Dem Kreise steht der Landrat, der Ttadt der Bürgermeister, dem Amtsbezirk der Amtsvorsteher, dem Gut oder Dorf der Guts- oder Ortsvorfteher vor. Die Gerichte üben die Rechtspflege aus; der König hat jedoch das Begnadigungsrecht.
Tie 12 Provinzen.
1) Ostpreußen (Rbz.: Königsberg, Gumbinnen).
2) Westpreusjen (Rbz.: Dauzig, Marienwerder).
3) Pommern (Rbz.: Köslin, Stettin, Stralsund).
4) Posen (Rbz.: Posen, Bromberg).
5) Vrandenbnrl, (Rbz.: Berlin, Potsdam, Frankfurt).
6) Schlesien (Rbz.: Oppeln, Breslau, Siegnitz).
7) Sachsen (Rbz.: Magdeburg, Merseburg, Erfurt).
8) Westfalen (Rbz.: Minden, Münster, Arnsberg). ar , ,
9) Tie Rheinprovinz (Rbz.: Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier, Aachen), nebst
Hohenzollern (Rbz.: Sigmaringen).
10) Schleswig-Holstein (Rbz.: Schleswig).
11) Hannover (Rbz.: Hannover, Hildesheim. Lüneburg, Stade, Osnabrück, Rurich).
12) Hessen-Nassau (Rbz: Kaffel, Wiesbaden). t , ,
Gebirge. Das Lausitzer Gebirge, Jfergebirge, Riesengebirge (mit der Schneekoppe) und Glatzer Gebirge in Schlesien. Der Harz mit dem Brocken, m der Provinz
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— 17 —
Der Btircchjitld (bei Lübben) ist eine ganz flache Landschaft zwischen zahl-reicken Svreearmen. Ein Teil des Bodens ist erhöhtes, fruchtbares Wiesen- und Ackerland. Ein anderer Teil bildet noch jetzt eine beträchtttche Waldmasie. -^re herrschende Holzart ist die Erle; doch findet man auch andere Waldbaume. Dre Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen der alten Wenden und haben deren Sprache und Sitten bewahrt. Was anderswo zu Fuße und zu Pferde oder zu Wagen abgwracht wird muß mau hier auf Kähnen verrichten. In festlichem Schmuck fahrt man Sonntags in Kähnen znr Kirche. Auf Kähnen folgen die Leidtragenden der Lerche eines Verstorbenen, welche im Kahne zum Gottesacker gebracht wrrd, Dre Kinder sahren zu
Kahne Die Oder mit dem Bober, der Lausitzer Neiße,
Warthe und Netze. Die Elbe (als Grenzfluß) mit der Havel und Spree. — Der Finow-Kanal, zwischen Havel und Oder Der Mull-roser Kanal, zwischen Spree und Oder. Erzeugnis^: Die Provurz liefert Kalk, Gips, Gerste, Roggen, Kartoffeln, Buchweizen, Schafe. Em großer Teil des Bodens ist mit Kiefernforst bedeckt. — Brandenburg zerfallt rn den Stadtbezirk Berlin und in die Regierungsbezirke P o t s d am und F r a n k s ur t.
Berlin a. d Spree (über 1»/io Mill. E.), die Hauptstadt Preußens und des deutschen Reiches. Maschinenbau und die Porzellanfabrrkatron werden hrer großartrg betrieben. Berlin ist der Hauptsitz der deutschen Wissenschaften und besttzt dre größte deutsche Universität. Berühmte Straßen sind: die Friedrichsstraße und Straße »unter den Linden". Der Tiergarten bei Berlin ist ein schöner Park. — Potsvam (51) a. d. Havel, mit dem Schloß Sanssouci; in der Nähe liegt die Pfauemniel (rn der Havel) und Schloß Babelsberg. — Eharlottenbnrg, a. d. Spree, rn i.er Nahe von Berlin. Sehenswert ist hier das Grabgebäude (Maufoleum) der Könrgrn ~rnje und Friedrich Wilhelms Iii. Spandau, an der Spreemündung, starke Festung Brandenburg, a. d. Havel. Eberswalde, am Finowkanal, mit erner ^orftakademre. — Frankfurt, a, d. Oder (55). Küstrin, ct. d. der, Festung. schlecht» orte: Fehrbellin, bei Neuruppin; Großbeeren, bei Berlin; Dennewrtz, der Jüterbog; Zorndorf, bei Küstrin; Kunersdorf, bei Frankfurt a. d. O.
14. Die Provinz Schlesien.
40000 qkm; über 4 Mill. Einw.
Lage: Schlesien liegt zu beiden Seiten der Oder und ist die südöstlichste
Mouur
Provinz des Staates. Gebirge: Das Ri es engebirg e mit der Schneekoppe (1600 m) und das Glatzergebirge.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Berlin Berlin Schloß_Babelsberg Berlin Spandau Eberswalde Frankfurt Fehrbellin Neuruppin Berlin Frankfurt
Westerwald ist eine durchaus arme Gegend; aber die Bewohner sind genügsam und mit ihrer Lage zufrieden. ,
Flüsse: Die Weser mit der Werra und Fulda. Der Rhern mit dem Main und der Lahn.
Erzeugnisse: Im und am Taunus giebt es viele berühmte Mineralquellen und Bäder, z. B. Wiesbaden, Ems it. a. Im Rheingau (von Biebrich bis Lorch) wächst der vortrefflichste Wein in Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg, Hochheim re. — Ein Sprichwort sagt: „Im Lande Hessen giebt's hohe Berge und nichts zu essen, große Krüge und sauern Wein, wer möchte wohl in Hessen sein? Wenn Schlehen und Holzäpfel nicht geraten, haben sie nichts zu sieden und zu braten." — Wenngleich in Hessen-Nassau an manchen Stellen weder Korn noch Obst gedeihen, so ist das Sprichwort doch im allgemeinen übertrieben. — Die Regierungsbezirke heißen Kassel und Wiesbaden.
Kassel, a. d. Fulda (63), ist Hauptstapelplatz für den Handel mit Fellen und Rauchwaren. In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhe mit künstlichen Wasserfällen. —• Marburg, a. d. Lahn, hat eine Universität. Fulda, a. d. gulda, alte Bischofsstadt mit dem Grab des Bonifacius. Hanau, ant Main, hat viele Fabriken. Schmalkalden liegt in dem getrennt liegenden Stücke Schmalkalden auf dem Thüringerwald. — Wiesbaden (66) hat viel besuchte heiße Bäder. Frankfurt, a. M. (154), ist die ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser; im Rathaus, der Römer genannt, befindet sich der Kaiser- oder Römersaal. Die Quellen des Spessart und des Vogelsberges liefern der Stadt das Trinkwaffer. — Homburg, ein freundliches Städtchen am Taunus, ist ein sehr besuchter Badeort.
22. Die thüringischen Länder.
Lage: Die thüringischen Staaten liegen ungefähr in der Mitte Deutschlands zwischen der Werra und Saale. Gebirge: Ein kleiner Teil des Rhöngebirges und der Thüringerwald.
Der Thürin.qerwald zählt zu seinen beiden höchsten Bergen den Beerb erg und Schneekopf; beide liegen auf gothaifchem Gebiete. Der Jufelsberg steht diesen beiden Bergen zwar an Größe nach, macht aber durch seine Form und Lage einen weit großartigeren und angenehmeren Eindruck als jene. Das Klima des Thüringerwaldes ist nicht rauh; darum gedeihen alle (Aetrei-dearten, selbstobst.
Hopfen und Weizen giebt es zwar nur stellenweise; wichtig aber ist der Anbau von Farbe- und Arzeneikräutern.
Des herrlichen Gebirges schönstezier-den find die mäch-tigenbuchenh willen, unter welchen die Herden das Waldgras suchen. Die
Herdenglocken, welche, harmonisch abgestimmt, vom Hirten gekauft werden, klingen wie geheimnisvolle Waldmnsik aus der Ferne an unserohr. Malerisch ist die Tracht der Gebirgsbewohner;
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 20 —
Der Teutoburger Wald, das Wesergebirge, das sauerläudische Gebirge und die Haar.
In dem fast ebenen Münster-land (mit der Stadt Münster) sind Wiesen, Felder und Gärten oft von breiten Erdwällen umgeben, auf denen Büsche und Bäume wachsen. Dörfer giebt es hier wenige, dagegen desto mehr einzelne große Bauernhöfe, die um sich herum einen Eichenbestand haben. Das mit Stroh gedeckte Wohnhaus (das altsächsische Haus) hat feinen Schornstein. Der Rauch des Herdfeuers muß sich einen Weg durch Thüren, Fenster, Bodenluke und Dach suchen. Zwei sich kreuzende, aus Holz geschnitzte Pferdeköpfe stehen auf der Giebelspitze dieses Hauses.
Flüsse: Die Sieg, Ruhr, Lippe, Ems und Weser. — Erzeugnisse: Der Pumpernickel (ein Schwarzbrot) und die westfälischen Schinken sind berühmt. Steinkohlen, Eisen und Galmei gewinnt man reichlich. Durch Weberei wird viel Leinwand auf den Markt gebracht.
Minden, a. d. Weser. Herford, a. d. Werra, mit Spinnerei und Weberei. Bielefeld, treibt großen Leinwandhandel. Paderb ornist ein Bischofssitz. — Münster, hat eine kath. Akademie. — Arnsberg, a. d. Ruhr. Dortmund (78), mit einem Bergamt; hier war der ehemals berühmte Freistuhl des Femgerichts „auf roter Erde". Bochum, treibt Steinkohlenbergbau, erzeugt Gußstahl. Iserlohn, im schönsten Teil der Grafschaft Mark, hat Fabriken für Metallwaren.
17. Die Rhemprovirn und Hohenzollern.
27000 -qkm; über 43/10 Mill. Eintu.
Lage: Die Rheinprovinz liegt zu beiden Seiten des Rheins. — Boden. Zu den Gebirgen gehören: Der Hunsrück südlich der Mosel, die Eifel und das hohe Venn nördlich der Mosel, der Westerwald und das Siebettgebirge zwischen Lahn und Sieg, das sauerländische Gebirge zwischen Sieg und Ruhr. Flüsse: Der Rhein mit den Nebenflüssen Sieg, Wupper oder Wipper, Ruhr und Lippe auf der rechten, die Nahe und Mosel ans der linken Seite. — Erwerbsquellen sind Wein-, Obst- und Ackerbau, Ausbeutung der Steinkohlenlager und die Metallverarbeitung. — Die Regierungsbezirke heißen: Düsseldors, Köln, Koblenz, Trier, Aachen.
Düsseldorf, am Rhein (115), hat eine berühmte Kunstschule. Elberfeld (106) und Barmen (103) sind Fabrikstädte im Wupperthal. Solingen, liefert viele Eisenwaren. Efsen (65), Mittelpunkt des Steinkohlenbergbaues, ist weltberühmt durch die Kruppsche Gußstahlfabrik. Wesel, Festung am Rhein und der Lippe. Krefeld (90), liefert Seiden- und Sammetwaren. München-Gladbach, hat viel Maschinenspinnereien. — Köln, am Rhein (161), ist eine starke Festung, hat einen berühmten Dom, ist der Sitz eines Erzbischofs. Deutz, Festung ct. Rhein, gegenüber Köln. Bonn, a. Rhein, Universität. — Koblenz, a. d. Mosel und am Rhein. Ehrenbreitenstein, Festung am Rhein, gegenüber Koblenz. — Trier, a. d. Mosel. Saarlouis, a. d. Saar, Festung. Saarbrücken, a. d. Saar, hat große Steinkohlengruben. — Aachen (96), hat heiße Bäder. Grab Karls des Großen.
Tie Fürstentümer Hohenzollerii (1140 qkm, 67 000 E.) sind von Württem-
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Extrahierte Personennamen: Saarlouis Karls Fürstentümer_Hohenzollerii
b — 22 —
Gefilde, Maifeld genannt, abflacht. Auch das rechte Rheinufer ist jetzt flach: hier ^ ^ E freundliche Neuwred und demselben schräg gegenüber Andernach. Eine Strecke stromabwärts beginnt dre anmutige Gegend des Rheins, in welcher das Sieben-
V ^0ejerdforj»lttv. am ^eine erhebt sich steil und kühn mit einer Burgruine der Drachenfels; diesem gegenüber auf der andern Seite steht der Godesberg so daß beide das weite Thor zu dem engen Rheinthale bilden. Nun tritt der Rhein für
auy Bergen heraus, nimmt seinen Lauf durch eine weite Ebene und fließt bei Bonn und Köln vorbei. 10
Der Niederrheill. Eine Strecke unterhalb Köln find die Ufer noch hoch; von Düsseldorf an aber stndste medng, und es beginnen sich saftige Wiesen und Weiden °u^ubrelten. Unterhalb Düsseldorf liegt Kaiserswerth mit einer Diakonissen-Anstalt. Am Einflüsse der Ruhr ist in neuerer Zeit Ruhrort rasch emporgeblüht. Wo die Lippe, welche wie die Ruhr aus Westfalen kommt, mündet, liegt die preußische Grenz-sestung Wesel. Bald daraus erblickt man die alte Stadt Xanten; der Strom berührt Nun die letzte preußische Stadt Emmerich. Mitten in dieser sonst baumlosen Ebene erhebt sich em prächtiger großer Wald, der sogenannte Reichswald. Dann kommt man in die einförmigen Ebenen Hollands. Dort teilt sich der Rhein in viele Arme aber der, welchem der Name Rhein verbleibt, ist so schwach und dünn geworden, daß man ihn durch einen Kanal in die Nordsee leiten mußte.
Teilweise nach dem Barmer Lejebuch.
is. Die Provinz Schleswig-Holstein mit Lauenburg.
Fast 19000 qkm über Iv5 Mill. Einw.
Lage: Schleswig-Holstein schiebt sich zwischen die Ost- und Nordsee. ^Zoden: An den Küsten befinden sich Dünenreihen. Im Westen ist der Boden eben, im Süden und Osten aber hügelig. An der Westküste liegt niedriges und sehr fruchtbares Marschland, welches durch Deiche vor Überschwemmungen vr-r— 1 1 des Meeres geschützt ist. ™ ‘ ’
„ , , e Auch die
Ostseite ist recht fruchtbar. Der mittlere Teil des Landes, die sogenannte hohe Geest, besteht meist aus Sand und ist größtenteils unfruchtbare Heide. — Flüsse. Die Elbe mit dem Stör. Die Eider mündet bei Tönning in die Nordsee. Erzeugnisse: In den Marschen werden viele vorzügliche Rinder, Pferde und Schweine gezüchtet, und der Acker giebt reichliche
Erträge. — Art dev reizenden Ost-
küste giebt es Waldungen. Da viele Moore vorhanden sind, so wird auch reichlich Torf gewonnen. An den
Küsten liegen Austernbänke. — Die Provinz hat nur einen Regierungsbezirk. Schleswig.
- Schleswig am Busen Schlei.
Flensburg, bedeutender Handelsplatz. Auf der Halbinsel Sundewitt liegen die Düppeler Schanzen, welche jetzt als Befestigung aufgegeben find. Rendsburg,
a. d. Eider, Festung. Kiel, a d. Ostsee, mit einem Kriegshafen und einer Universität. Nördlich von Kiel liegt der Eiderkanal, welcher Ost- und Nordsee verbindet. Altona, a. d. Elbe (105), See-Handelsstadt dicht bei Hamburg. Sauen-
bürg, a. d. Elbe, im Herzogtum Lauenburg. — Inseln: Die nordfriesischen Inseln, unter welchen das hammerförmige Sylt ant größten ist, liegen im W. in der Nordsee und sind meist von Friesen bewohnt, welche sich durch Sprache, Sitte und Tracht vor den anderen Bewohnern der Provinz auszeichnen. Zu diesen Inseln gehören auch die kleinen Halligen, deren Bewohner ihre Häuser auf Wurten, d. h. künstlichen Erdhügeln, bauen, um vor der Überflutung sicher zu sein. Doch bei
Glüclsl,.^ ^7*1 rkse“
Octe^o,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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3. Im Rnhrgebiet finden sich neben Eisenerzen die mächtigsten Kohlen-
lager Deutschlands. Der Kohlenbezirk erstreckt sich von Duisburg (sprich: Diis-
burg) bis Dortmund und gehört hälftig zu Westfalen und zur Rheinprovinz.
Über 300 000 Bergleute fördern aus über 200 Bergwerken jährlich ungefähr
60 Millionen Tonnen Kohlen im Werte von 600 Millionen Mark zutage, d. h. mehr
als die Hälfte aller in Deutschland gewonnenen Kohlen. Der Bergbau dringt
stetig weiter nach Norden vor. Die Kohlen gelangen von Dortmund
(220 000 E.) auf dem Dortmund-Emskanal zur Nordsee; von Duisburg
(230 000 E.) an der Ruhrmllndung werden sie den Rhein auf- und abwärts ver-
schifft. Das gemeinsame Vorkommen von Kohle und Eisen hat im Ruhrbezirk
eine gewaltige Industrie hervorgerufen. Fabrikort reiht sich an Fabrikort, Stadt
an Stadt. Durchschnittlich wohnen in dieser Gegend über 500 Menschen auf
1 qkm. Das ganze Industriegebiet ist von einem dichten Eisenbahnnetz durch-
zogen. Ein großer Vorteil fiir den Absatz der Erzeugnisse ist die Nähe des Rheins
und des Meeres.
Unter allen Industrien des Ruhrgebiets hat die Eisenindustrie die größte
Entwicklung auszuweisen. Ihre Hauptsitze sind Essen, Dortmund, Diisseldorf,
Bochum und Gelsenkirchen. In Essen (295 000 E.) befindet sich das Krupp-
>che Gußstahlwerk, die umfangreichste Fabrik der Welt.
Krupps Riesensabrik stellt die besten Kanonen und Panzerplatten der Welt her
und erzeugt gewaltige Mengen von Eisenbahnschienen und Waggonrädern. Jeden Tag
werden 300 Wagenladungen Kohlen und 150 Wagenladungen Erz verbraucht. Das
Kruppsche Werk zählt 64 000 Arbeiter, für die eine eigene Stadt angelegt ist.
t) Nördlich vom rheinischen Schiesergebirge schiebt sich das flache M ü n -
st e r l a n d wie ein Keil zwischen die Haar und den Teutoburger Wald. Ent-
wässert wird die Landschaft von der Lippe und der E m s. Jene wendet sich
dem Rheine zu, diese fließt in einem Bogen zur Nordsee. Im Innern des
Münsterlandes, am Fuße der Gebirge, finden wir äußerst fruchtbare Gebiete.
Die Bevölkerung treibt daher vorwiegend Landwirtschaft und zwar Roggenbau
und Schweinezucht. Die Mästung der Schweine wird durch die vielen Eichwal-
dungen begünstigt. Pumpernickel und westfälischer Schinken sind schon seit alter
Zeit geschätzte Erzeugnisse des Münsterlandes. Hauptort ist M ü n st e r , wo
1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde. Die ehemalige Bischofsstadt
Paderborn und die alte Reichsstadt S o e st (soßt) sind kleine Städte geblie-
den, da sie keinen Anteil an der Industrie des benachbarten Ruhrgebietes haben.
g) Das Rheinische Schiefergebirge und seine Täler sind das Hauptwohngebiet des
beweglichen Stammes der Franken. Sie sind Freunde heiterer Geselligkeit und
frohen Lebensgenusses. Neben reger Tätigkeit im Erwerbsleben zeigen sie viel Sinn
für Poesie und Kunst. Ein unerschöpflicher Schatz von Sagen und Liedern ist ihnen
eigen. Goethe ist ein Sohn des fränkischen Stammes. Ganz anders geartet sind
die Niedersachsen, die im Sauerland, Münsterland und weiter nördlich ihre
Wohnsitze haben. Der sächsische Bauer ist ernst und verschlossen. In Sitte, Recht
und Sprache hängt er zähe am Alten. Er wohnt meistens in Einzelhöfen und nicht in
geschlossenen Dörfern.
3. Das Hessische Bergland und das Weser-Bergland.
a) Das Hessische Bergland füllt die Lücke zwischen dem Schiefergebirge und
dem Thüringer Wald aus und gehört zum Stromgebiet der Weser. Es besteht
aus dem Vogelsberg, der Rhön und dem dazwischen liegenden niedrigen
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Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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norddeutschen Bevölkerung und haben ihre alten Wohnsitze auch während der
Völkerwanderung behauptet. Dagegen zogen die im ostdeutschen Tiefland an-
sässigen germanischen Stämme damals nach Süden und machten den nach-
drängenden slavischen Völkerschaften bis zur Elbe Platz. Von der Zeit Karls des
Großen an begann die Rückeroberung des Ostens durch die Deutschen. Sie dauerte
mehrere Jahrhunderte und geschah teils durch friedliche Besiedlung wie in
Schlesien, Mecklenburg und Pommern, teils durch gewaltsame Besitznahme wie
in Brandenburg und Preußen. Aus den deutschen Ansiedlern im Osten sind die
Märker, Schlesier, Mecklenburger, Pommern und Preußen hervorgegangen.
1. Das norddeutsche Tiefland gehört überwiegend zum Königreich Preußen.
Die Provinzen Brandenburg, Posen, West- und Ostpreußen, Schleswig-Holstein fallen
ganz in die Ebene, die Provinzen Schlesien, Sachsen, Hannover, Westfalen zum großen
Teil. Nur im ausgedehnten norddeutschen Flachland konnte sich der größte deutsche
Staat entwickeln. Das Stammland ist die Mark Brandenburg. Aus diesem Kern er-
wuchs zuerst das Kurfürstentum Brandenburg, das 1701 zum Königreich Preußen er-
hoben wurde. Unter der Herrschaft der Hohenzollern gewann Preußen seine jetzige
Größe und wurde der führende Staat im Deutschen Reiche. Fast zwei Drittel der Be-
wohner sind evangelisch und ein Drittel katholisch. Der König von Preußen ist zugleich
Deutscher Kaiser. Haupt- und Residenzstadt ist Berlin. Für die Verwaltung
ist der Staat in 12 Provinzen eingeteilt.
Übersicht über die Provinzen Preußens.
Einwohne r
qkm in auf Regierungsbezirke
Mill. 1 qkm
1 Ostpreußen . . . 37 000 2 55 Königsberg, Gumbinnen, Allenstein
2 Westpreußen . . 25 500 1'/. 68 Danzig, Marienwerder
3 Brandenburg . . 40 000 6 150 Stadtbezirk Berlin, Potsdam, Frank-
fürt a. d. O.
4 Pommern . . . 30 000 174 56 Stettin, Köslin, Stralsund
5 Posen 29 000 2 69 Posen, Bromberg
6 Schlesien.... 40 300 57, 132 Breslau, Liegnitz, Oppeln
7 Sachsen .... 25 300 374 128 Magdeburg, Merseburg, Erfurt
8 Schleswig-Holstein 19 000 l3/4 92 Schleswig
9 Hannover . . . 38 500 3 77 Hannover, Osnabrück,Hildesheim,Lüne-
10 Westfalen . . . bürg, Stade, Aurich
20 200 4 198 Münster, Minden, Arnsberg
11 Hessen-Nassau . . 15 700 274 143 Kassel. Wiesbaden
12 Rheinland mit
Hohenzollern 28 000 774 258 Koblenz, Trier, Cöln, Aachen, Düsseldorf
350 500 40 V4
Ordne die Provinzen a) nach der Größe, d) nach der Volkszahl in Millionen, c) nach
der Volksdichtigkeit! Vergleiche sie mit dem Großherzogtum Baden!
2. Die beiden Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Meckleuburg-
Strelitz liegen zwischen den preußischen Provinzen Pommern und Schleswig-Holstein.
Die Hauptstädte sind Schwerin und Neu-Strelitz.
3. Das Großherzogtum Oldenburg bildet einen langen Streifen am linken
Ufer der untern Weser. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte. Im
Norden umschließt das Land den Jadebusen. Zu Oldenburg gehören noch die kleinen
Fürstentümer Birkenfeld (im Nahetal) und Lübeck.
4. Die drei Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck sind Republiken mit klei-
nen Landgebieten. Die Staatsgewalt wird von einem Senat und der Bürgerschaft aus-
geübt. Zwei Senatoren heißen Bürgermeister. In Hamburg befindet sich die deutsche
Seewarte. Sie veröffentlicht täglich Wetterberichte, warnt bei bevorstehenden Stür-
men die Schiffe und stellt genaue Seekarten her.
6'
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Birkenfeld
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Mecklenburg Pommern Brandenburg Pommern Brandenburg Posen Schleswig-Holstein Sachsen Hannover Westfalen Brandenburg Brandenburg Berlin Allenstein Marienwerder Brandenburg Berlin Potsdam Stettin Stralsund Bromberg Breslau Liegnitz Oppeln Sachsen Magdeburg Merseburg Erfurt Schleswig-Holstein Osnabrück,Hildesheim Westfalen Stade Aurich Minden Arnsberg Hessen-Nassau Kassel Wiesbaden Trier Aachen Düsseldorf Baden Mecklenburg-Schwerin Pommern Schleswig-Holstein Schwerin Oldenburg Weser Oldenburg Oldenburg Hamburg Bremen Hamburg