Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 11

1886 - Danzig : Gruihn
— 11 — Die Temveratur nimmt im allgemeinen von W. nach O. ab. Von s. nach 9i. ist die Abnahme der Wärme unbedeutend. Die kältesten Gegenden sind Arys am dingsee in Ostpreußen. Konitz in Westpreußen und Rat:bor in Schlesien Am wärmsten ist es am Rhein und in Westfalen. ®te Promnz Smnöenburg hjti dw Mitte zwischen den kälteren und wärmeren Gegenden. Deutschlands Ernte ist im 3iugusi.^ 9in der spitze des deutschen Reiches steht der König von Preußen welcher erblicher Kaiser von Deutschland ist. Das Reichskanzleramt tst die oberste Behörde. Letzterer steht der Bundesrat zur Seite, welcher aus Vertretern aller Reichsstaaten gebildet wird. Über Krieg und Frieden.entscheidet der Kaiser welcher auch stets als oberster Kriegsherr den Besehl über die Land- und Seemacht führt. Die Reichsgesetzgebung wird von dem Bundesrat und dem Jxeichswg, Der aus Abgeordneten des deutschen Volkes besteht, ausgeübt. Norddeutschland. Das Königreich Ireutzen. 350000 qkm; 28vs Mill. Einw. 8. Übersicht vom preußischen Staate. Grenzen. Preußen grenzt im N. an die Ostsee, _ an Mecklenburgs Dänemark, Oldenburg und die Nordsee, im S. an Österreich, Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Bayern, Hessen und Elsaß-Lothringen, im O. an Österreich und Rußland, im W. an Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Bewohner. Verfassung. Von Preußens Einwohnern sind ungefähr 8/9 Deutsche. Polen finden wir westlich von Danzig, in den Regierungsbezirken Marienwerder, Posen, Bromberg, Oppeln und Breslau. Im von Ostpreußen wohnen Masuren und zu beiden Seiten der Memel ^ittaner. In: Nw. der Provinz Westpreußen und im O. von Pommern wohnen Kassuben, im Reg.-Bez. Oppeln Mähren und Böhmen, in der Lausitz Wenden,^ tm Reg.-Bez. Aachen einige französisch sprechende Wallonen und m Schleswig wenige Dünen. — Das Grundgesetz des Staates heißt Verfassung. Der König ist im Frieden und Kriege das Oberhaupt und giebt mit dem Herrenhaufe und Abgeordnetenhause gemeinsam die Gesetze. Das Ministerium ist die oberste Behörde des Landes, unter welcher die Oberpräsidenten, Regierungen und Verwaltungsgerichte stehen. Dem Kreise steht der Landrat, der Ttadt der Bürgermeister, dem Amtsbezirk der Amtsvorsteher, dem Gut oder Dorf der Guts- oder Ortsvorfteher vor. Die Gerichte üben die Rechtspflege aus; der König hat jedoch das Begnadigungsrecht. Tie 12 Provinzen. 1) Ostpreußen (Rbz.: Königsberg, Gumbinnen). 2) Westpreusjen (Rbz.: Dauzig, Marienwerder). 3) Pommern (Rbz.: Köslin, Stettin, Stralsund). 4) Posen (Rbz.: Posen, Bromberg). 5) Vrandenbnrl, (Rbz.: Berlin, Potsdam, Frankfurt). 6) Schlesien (Rbz.: Oppeln, Breslau, Siegnitz). 7) Sachsen (Rbz.: Magdeburg, Merseburg, Erfurt). 8) Westfalen (Rbz.: Minden, Münster, Arnsberg). ar , , 9) Tie Rheinprovinz (Rbz.: Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier, Aachen), nebst Hohenzollern (Rbz.: Sigmaringen). 10) Schleswig-Holstein (Rbz.: Schleswig). 11) Hannover (Rbz.: Hannover, Hildesheim. Lüneburg, Stade, Osnabrück, Rurich). 12) Hessen-Nassau (Rbz: Kaffel, Wiesbaden). t , , Gebirge. Das Lausitzer Gebirge, Jfergebirge, Riesengebirge (mit der Schneekoppe) und Glatzer Gebirge in Schlesien. Der Harz mit dem Brocken, m der Provinz

2. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 17

1886 - Danzig : Gruihn
— 17 — Der Btircchjitld (bei Lübben) ist eine ganz flache Landschaft zwischen zahl-reicken Svreearmen. Ein Teil des Bodens ist erhöhtes, fruchtbares Wiesen- und Ackerland. Ein anderer Teil bildet noch jetzt eine beträchtttche Waldmasie. -^re herrschende Holzart ist die Erle; doch findet man auch andere Waldbaume. Dre Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen der alten Wenden und haben deren Sprache und Sitten bewahrt. Was anderswo zu Fuße und zu Pferde oder zu Wagen abgwracht wird muß mau hier auf Kähnen verrichten. In festlichem Schmuck fahrt man Sonntags in Kähnen znr Kirche. Auf Kähnen folgen die Leidtragenden der Lerche eines Verstorbenen, welche im Kahne zum Gottesacker gebracht wrrd, Dre Kinder sahren zu Kahne Die Oder mit dem Bober, der Lausitzer Neiße, Warthe und Netze. Die Elbe (als Grenzfluß) mit der Havel und Spree. — Der Finow-Kanal, zwischen Havel und Oder Der Mull-roser Kanal, zwischen Spree und Oder. Erzeugnis^: Die Provurz liefert Kalk, Gips, Gerste, Roggen, Kartoffeln, Buchweizen, Schafe. Em großer Teil des Bodens ist mit Kiefernforst bedeckt. — Brandenburg zerfallt rn den Stadtbezirk Berlin und in die Regierungsbezirke P o t s d am und F r a n k s ur t. Berlin a. d Spree (über 1»/io Mill. E.), die Hauptstadt Preußens und des deutschen Reiches. Maschinenbau und die Porzellanfabrrkatron werden hrer großartrg betrieben. Berlin ist der Hauptsitz der deutschen Wissenschaften und besttzt dre größte deutsche Universität. Berühmte Straßen sind: die Friedrichsstraße und Straße »unter den Linden". Der Tiergarten bei Berlin ist ein schöner Park. — Potsvam (51) a. d. Havel, mit dem Schloß Sanssouci; in der Nähe liegt die Pfauemniel (rn der Havel) und Schloß Babelsberg. — Eharlottenbnrg, a. d. Spree, rn i.er Nahe von Berlin. Sehenswert ist hier das Grabgebäude (Maufoleum) der Könrgrn ~rnje und Friedrich Wilhelms Iii. Spandau, an der Spreemündung, starke Festung Brandenburg, a. d. Havel. Eberswalde, am Finowkanal, mit erner ^orftakademre. — Frankfurt, a, d. Oder (55). Küstrin, ct. d. der, Festung. schlecht» orte: Fehrbellin, bei Neuruppin; Großbeeren, bei Berlin; Dennewrtz, der Jüterbog; Zorndorf, bei Küstrin; Kunersdorf, bei Frankfurt a. d. O. 14. Die Provinz Schlesien. 40000 qkm; über 4 Mill. Einw. Lage: Schlesien liegt zu beiden Seiten der Oder und ist die südöstlichste Mouur Provinz des Staates. Gebirge: Das Ri es engebirg e mit der Schneekoppe (1600 m) und das Glatzergebirge.

3. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 25

1886 - Danzig : Gruihn
Westerwald ist eine durchaus arme Gegend; aber die Bewohner sind genügsam und mit ihrer Lage zufrieden. , Flüsse: Die Weser mit der Werra und Fulda. Der Rhern mit dem Main und der Lahn. Erzeugnisse: Im und am Taunus giebt es viele berühmte Mineralquellen und Bäder, z. B. Wiesbaden, Ems it. a. Im Rheingau (von Biebrich bis Lorch) wächst der vortrefflichste Wein in Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg, Hochheim re. — Ein Sprichwort sagt: „Im Lande Hessen giebt's hohe Berge und nichts zu essen, große Krüge und sauern Wein, wer möchte wohl in Hessen sein? Wenn Schlehen und Holzäpfel nicht geraten, haben sie nichts zu sieden und zu braten." — Wenngleich in Hessen-Nassau an manchen Stellen weder Korn noch Obst gedeihen, so ist das Sprichwort doch im allgemeinen übertrieben. — Die Regierungsbezirke heißen Kassel und Wiesbaden. Kassel, a. d. Fulda (63), ist Hauptstapelplatz für den Handel mit Fellen und Rauchwaren. In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhe mit künstlichen Wasserfällen. —• Marburg, a. d. Lahn, hat eine Universität. Fulda, a. d. gulda, alte Bischofsstadt mit dem Grab des Bonifacius. Hanau, ant Main, hat viele Fabriken. Schmalkalden liegt in dem getrennt liegenden Stücke Schmalkalden auf dem Thüringerwald. — Wiesbaden (66) hat viel besuchte heiße Bäder. Frankfurt, a. M. (154), ist die ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser; im Rathaus, der Römer genannt, befindet sich der Kaiser- oder Römersaal. Die Quellen des Spessart und des Vogelsberges liefern der Stadt das Trinkwaffer. — Homburg, ein freundliches Städtchen am Taunus, ist ein sehr besuchter Badeort. 22. Die thüringischen Länder. Lage: Die thüringischen Staaten liegen ungefähr in der Mitte Deutschlands zwischen der Werra und Saale. Gebirge: Ein kleiner Teil des Rhöngebirges und der Thüringerwald. Der Thürin.qerwald zählt zu seinen beiden höchsten Bergen den Beerb erg und Schneekopf; beide liegen auf gothaifchem Gebiete. Der Jufelsberg steht diesen beiden Bergen zwar an Größe nach, macht aber durch seine Form und Lage einen weit großartigeren und angenehmeren Eindruck als jene. Das Klima des Thüringerwaldes ist nicht rauh; darum gedeihen alle (Aetrei-dearten, selbstobst. Hopfen und Weizen giebt es zwar nur stellenweise; wichtig aber ist der Anbau von Farbe- und Arzeneikräutern. Des herrlichen Gebirges schönstezier-den find die mäch-tigenbuchenh willen, unter welchen die Herden das Waldgras suchen. Die Herdenglocken, welche, harmonisch abgestimmt, vom Hirten gekauft werden, klingen wie geheimnisvolle Waldmnsik aus der Ferne an unserohr. Malerisch ist die Tracht der Gebirgsbewohner;

4. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 20

1886 - Danzig : Gruihn
— 20 — Der Teutoburger Wald, das Wesergebirge, das sauerläudische Gebirge und die Haar. In dem fast ebenen Münster-land (mit der Stadt Münster) sind Wiesen, Felder und Gärten oft von breiten Erdwällen umgeben, auf denen Büsche und Bäume wachsen. Dörfer giebt es hier wenige, dagegen desto mehr einzelne große Bauernhöfe, die um sich herum einen Eichenbestand haben. Das mit Stroh gedeckte Wohnhaus (das altsächsische Haus) hat feinen Schornstein. Der Rauch des Herdfeuers muß sich einen Weg durch Thüren, Fenster, Bodenluke und Dach suchen. Zwei sich kreuzende, aus Holz geschnitzte Pferdeköpfe stehen auf der Giebelspitze dieses Hauses. Flüsse: Die Sieg, Ruhr, Lippe, Ems und Weser. — Erzeugnisse: Der Pumpernickel (ein Schwarzbrot) und die westfälischen Schinken sind berühmt. Steinkohlen, Eisen und Galmei gewinnt man reichlich. Durch Weberei wird viel Leinwand auf den Markt gebracht. Minden, a. d. Weser. Herford, a. d. Werra, mit Spinnerei und Weberei. Bielefeld, treibt großen Leinwandhandel. Paderb ornist ein Bischofssitz. — Münster, hat eine kath. Akademie. — Arnsberg, a. d. Ruhr. Dortmund (78), mit einem Bergamt; hier war der ehemals berühmte Freistuhl des Femgerichts „auf roter Erde". Bochum, treibt Steinkohlenbergbau, erzeugt Gußstahl. Iserlohn, im schönsten Teil der Grafschaft Mark, hat Fabriken für Metallwaren. 17. Die Rhemprovirn und Hohenzollern. 27000 -qkm; über 43/10 Mill. Eintu. Lage: Die Rheinprovinz liegt zu beiden Seiten des Rheins. — Boden. Zu den Gebirgen gehören: Der Hunsrück südlich der Mosel, die Eifel und das hohe Venn nördlich der Mosel, der Westerwald und das Siebettgebirge zwischen Lahn und Sieg, das sauerländische Gebirge zwischen Sieg und Ruhr. Flüsse: Der Rhein mit den Nebenflüssen Sieg, Wupper oder Wipper, Ruhr und Lippe auf der rechten, die Nahe und Mosel ans der linken Seite. — Erwerbsquellen sind Wein-, Obst- und Ackerbau, Ausbeutung der Steinkohlenlager und die Metallverarbeitung. — Die Regierungsbezirke heißen: Düsseldors, Köln, Koblenz, Trier, Aachen. Düsseldorf, am Rhein (115), hat eine berühmte Kunstschule. Elberfeld (106) und Barmen (103) sind Fabrikstädte im Wupperthal. Solingen, liefert viele Eisenwaren. Efsen (65), Mittelpunkt des Steinkohlenbergbaues, ist weltberühmt durch die Kruppsche Gußstahlfabrik. Wesel, Festung am Rhein und der Lippe. Krefeld (90), liefert Seiden- und Sammetwaren. München-Gladbach, hat viel Maschinenspinnereien. — Köln, am Rhein (161), ist eine starke Festung, hat einen berühmten Dom, ist der Sitz eines Erzbischofs. Deutz, Festung ct. Rhein, gegenüber Köln. Bonn, a. Rhein, Universität. — Koblenz, a. d. Mosel und am Rhein. Ehrenbreitenstein, Festung am Rhein, gegenüber Koblenz. — Trier, a. d. Mosel. Saarlouis, a. d. Saar, Festung. Saarbrücken, a. d. Saar, hat große Steinkohlengruben. — Aachen (96), hat heiße Bäder. Grab Karls des Großen. Tie Fürstentümer Hohenzollerii (1140 qkm, 67 000 E.) sind von Württem-

5. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 22

1886 - Danzig : Gruihn
b — 22 — Gefilde, Maifeld genannt, abflacht. Auch das rechte Rheinufer ist jetzt flach: hier ^ ^ E freundliche Neuwred und demselben schräg gegenüber Andernach. Eine Strecke stromabwärts beginnt dre anmutige Gegend des Rheins, in welcher das Sieben- V ^0ejerdforj»lttv. am ^eine erhebt sich steil und kühn mit einer Burgruine der Drachenfels; diesem gegenüber auf der andern Seite steht der Godesberg so daß beide das weite Thor zu dem engen Rheinthale bilden. Nun tritt der Rhein für auy Bergen heraus, nimmt seinen Lauf durch eine weite Ebene und fließt bei Bonn und Köln vorbei. 10 Der Niederrheill. Eine Strecke unterhalb Köln find die Ufer noch hoch; von Düsseldorf an aber stndste medng, und es beginnen sich saftige Wiesen und Weiden °u^ubrelten. Unterhalb Düsseldorf liegt Kaiserswerth mit einer Diakonissen-Anstalt. Am Einflüsse der Ruhr ist in neuerer Zeit Ruhrort rasch emporgeblüht. Wo die Lippe, welche wie die Ruhr aus Westfalen kommt, mündet, liegt die preußische Grenz-sestung Wesel. Bald daraus erblickt man die alte Stadt Xanten; der Strom berührt Nun die letzte preußische Stadt Emmerich. Mitten in dieser sonst baumlosen Ebene erhebt sich em prächtiger großer Wald, der sogenannte Reichswald. Dann kommt man in die einförmigen Ebenen Hollands. Dort teilt sich der Rhein in viele Arme aber der, welchem der Name Rhein verbleibt, ist so schwach und dünn geworden, daß man ihn durch einen Kanal in die Nordsee leiten mußte. Teilweise nach dem Barmer Lejebuch. is. Die Provinz Schleswig-Holstein mit Lauenburg. Fast 19000 qkm über Iv5 Mill. Einw. Lage: Schleswig-Holstein schiebt sich zwischen die Ost- und Nordsee. ^Zoden: An den Küsten befinden sich Dünenreihen. Im Westen ist der Boden eben, im Süden und Osten aber hügelig. An der Westküste liegt niedriges und sehr fruchtbares Marschland, welches durch Deiche vor Überschwemmungen vr-r— 1 1 des Meeres geschützt ist. ™ ‘ ’ „ , , e Auch die Ostseite ist recht fruchtbar. Der mittlere Teil des Landes, die sogenannte hohe Geest, besteht meist aus Sand und ist größtenteils unfruchtbare Heide. — Flüsse. Die Elbe mit dem Stör. Die Eider mündet bei Tönning in die Nordsee. Erzeugnisse: In den Marschen werden viele vorzügliche Rinder, Pferde und Schweine gezüchtet, und der Acker giebt reichliche Erträge. — Art dev reizenden Ost- küste giebt es Waldungen. Da viele Moore vorhanden sind, so wird auch reichlich Torf gewonnen. An den Küsten liegen Austernbänke. — Die Provinz hat nur einen Regierungsbezirk. Schleswig. - Schleswig am Busen Schlei. Flensburg, bedeutender Handelsplatz. Auf der Halbinsel Sundewitt liegen die Düppeler Schanzen, welche jetzt als Befestigung aufgegeben find. Rendsburg, a. d. Eider, Festung. Kiel, a d. Ostsee, mit einem Kriegshafen und einer Universität. Nördlich von Kiel liegt der Eiderkanal, welcher Ost- und Nordsee verbindet. Altona, a. d. Elbe (105), See-Handelsstadt dicht bei Hamburg. Sauen- bürg, a. d. Elbe, im Herzogtum Lauenburg. — Inseln: Die nordfriesischen Inseln, unter welchen das hammerförmige Sylt ant größten ist, liegen im W. in der Nordsee und sind meist von Friesen bewohnt, welche sich durch Sprache, Sitte und Tracht vor den anderen Bewohnern der Provinz auszeichnen. Zu diesen Inseln gehören auch die kleinen Halligen, deren Bewohner ihre Häuser auf Wurten, d. h. künstlichen Erdhügeln, bauen, um vor der Überflutung sicher zu sein. Doch bei Glüclsl,.^ ^7*1 rkse“ Octe^o,

6. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 61

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
61 3. Im Rnhrgebiet finden sich neben Eisenerzen die mächtigsten Kohlen- lager Deutschlands. Der Kohlenbezirk erstreckt sich von Duisburg (sprich: Diis- burg) bis Dortmund und gehört hälftig zu Westfalen und zur Rheinprovinz. Über 300 000 Bergleute fördern aus über 200 Bergwerken jährlich ungefähr 60 Millionen Tonnen Kohlen im Werte von 600 Millionen Mark zutage, d. h. mehr als die Hälfte aller in Deutschland gewonnenen Kohlen. Der Bergbau dringt stetig weiter nach Norden vor. Die Kohlen gelangen von Dortmund (220 000 E.) auf dem Dortmund-Emskanal zur Nordsee; von Duisburg (230 000 E.) an der Ruhrmllndung werden sie den Rhein auf- und abwärts ver- schifft. Das gemeinsame Vorkommen von Kohle und Eisen hat im Ruhrbezirk eine gewaltige Industrie hervorgerufen. Fabrikort reiht sich an Fabrikort, Stadt an Stadt. Durchschnittlich wohnen in dieser Gegend über 500 Menschen auf 1 qkm. Das ganze Industriegebiet ist von einem dichten Eisenbahnnetz durch- zogen. Ein großer Vorteil fiir den Absatz der Erzeugnisse ist die Nähe des Rheins und des Meeres. Unter allen Industrien des Ruhrgebiets hat die Eisenindustrie die größte Entwicklung auszuweisen. Ihre Hauptsitze sind Essen, Dortmund, Diisseldorf, Bochum und Gelsenkirchen. In Essen (295 000 E.) befindet sich das Krupp- >che Gußstahlwerk, die umfangreichste Fabrik der Welt. Krupps Riesensabrik stellt die besten Kanonen und Panzerplatten der Welt her und erzeugt gewaltige Mengen von Eisenbahnschienen und Waggonrädern. Jeden Tag werden 300 Wagenladungen Kohlen und 150 Wagenladungen Erz verbraucht. Das Kruppsche Werk zählt 64 000 Arbeiter, für die eine eigene Stadt angelegt ist. t) Nördlich vom rheinischen Schiesergebirge schiebt sich das flache M ü n - st e r l a n d wie ein Keil zwischen die Haar und den Teutoburger Wald. Ent- wässert wird die Landschaft von der Lippe und der E m s. Jene wendet sich dem Rheine zu, diese fließt in einem Bogen zur Nordsee. Im Innern des Münsterlandes, am Fuße der Gebirge, finden wir äußerst fruchtbare Gebiete. Die Bevölkerung treibt daher vorwiegend Landwirtschaft und zwar Roggenbau und Schweinezucht. Die Mästung der Schweine wird durch die vielen Eichwal- dungen begünstigt. Pumpernickel und westfälischer Schinken sind schon seit alter Zeit geschätzte Erzeugnisse des Münsterlandes. Hauptort ist M ü n st e r , wo 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde. Die ehemalige Bischofsstadt Paderborn und die alte Reichsstadt S o e st (soßt) sind kleine Städte geblie- den, da sie keinen Anteil an der Industrie des benachbarten Ruhrgebietes haben. g) Das Rheinische Schiefergebirge und seine Täler sind das Hauptwohngebiet des beweglichen Stammes der Franken. Sie sind Freunde heiterer Geselligkeit und frohen Lebensgenusses. Neben reger Tätigkeit im Erwerbsleben zeigen sie viel Sinn für Poesie und Kunst. Ein unerschöpflicher Schatz von Sagen und Liedern ist ihnen eigen. Goethe ist ein Sohn des fränkischen Stammes. Ganz anders geartet sind die Niedersachsen, die im Sauerland, Münsterland und weiter nördlich ihre Wohnsitze haben. Der sächsische Bauer ist ernst und verschlossen. In Sitte, Recht und Sprache hängt er zähe am Alten. Er wohnt meistens in Einzelhöfen und nicht in geschlossenen Dörfern. 3. Das Hessische Bergland und das Weser-Bergland. a) Das Hessische Bergland füllt die Lücke zwischen dem Schiefergebirge und dem Thüringer Wald aus und gehört zum Stromgebiet der Weser. Es besteht aus dem Vogelsberg, der Rhön und dem dazwischen liegenden niedrigen

7. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 83

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
83 norddeutschen Bevölkerung und haben ihre alten Wohnsitze auch während der Völkerwanderung behauptet. Dagegen zogen die im ostdeutschen Tiefland an- sässigen germanischen Stämme damals nach Süden und machten den nach- drängenden slavischen Völkerschaften bis zur Elbe Platz. Von der Zeit Karls des Großen an begann die Rückeroberung des Ostens durch die Deutschen. Sie dauerte mehrere Jahrhunderte und geschah teils durch friedliche Besiedlung wie in Schlesien, Mecklenburg und Pommern, teils durch gewaltsame Besitznahme wie in Brandenburg und Preußen. Aus den deutschen Ansiedlern im Osten sind die Märker, Schlesier, Mecklenburger, Pommern und Preußen hervorgegangen. 1. Das norddeutsche Tiefland gehört überwiegend zum Königreich Preußen. Die Provinzen Brandenburg, Posen, West- und Ostpreußen, Schleswig-Holstein fallen ganz in die Ebene, die Provinzen Schlesien, Sachsen, Hannover, Westfalen zum großen Teil. Nur im ausgedehnten norddeutschen Flachland konnte sich der größte deutsche Staat entwickeln. Das Stammland ist die Mark Brandenburg. Aus diesem Kern er- wuchs zuerst das Kurfürstentum Brandenburg, das 1701 zum Königreich Preußen er- hoben wurde. Unter der Herrschaft der Hohenzollern gewann Preußen seine jetzige Größe und wurde der führende Staat im Deutschen Reiche. Fast zwei Drittel der Be- wohner sind evangelisch und ein Drittel katholisch. Der König von Preußen ist zugleich Deutscher Kaiser. Haupt- und Residenzstadt ist Berlin. Für die Verwaltung ist der Staat in 12 Provinzen eingeteilt. Übersicht über die Provinzen Preußens. Einwohne r qkm in auf Regierungsbezirke Mill. 1 qkm 1 Ostpreußen . . . 37 000 2 55 Königsberg, Gumbinnen, Allenstein 2 Westpreußen . . 25 500 1'/. 68 Danzig, Marienwerder 3 Brandenburg . . 40 000 6 150 Stadtbezirk Berlin, Potsdam, Frank- fürt a. d. O. 4 Pommern . . . 30 000 174 56 Stettin, Köslin, Stralsund 5 Posen 29 000 2 69 Posen, Bromberg 6 Schlesien.... 40 300 57, 132 Breslau, Liegnitz, Oppeln 7 Sachsen .... 25 300 374 128 Magdeburg, Merseburg, Erfurt 8 Schleswig-Holstein 19 000 l3/4 92 Schleswig 9 Hannover . . . 38 500 3 77 Hannover, Osnabrück,Hildesheim,Lüne- 10 Westfalen . . . bürg, Stade, Aurich 20 200 4 198 Münster, Minden, Arnsberg 11 Hessen-Nassau . . 15 700 274 143 Kassel. Wiesbaden 12 Rheinland mit Hohenzollern 28 000 774 258 Koblenz, Trier, Cöln, Aachen, Düsseldorf 350 500 40 V4 Ordne die Provinzen a) nach der Größe, d) nach der Volkszahl in Millionen, c) nach der Volksdichtigkeit! Vergleiche sie mit dem Großherzogtum Baden! 2. Die beiden Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Meckleuburg- Strelitz liegen zwischen den preußischen Provinzen Pommern und Schleswig-Holstein. Die Hauptstädte sind Schwerin und Neu-Strelitz. 3. Das Großherzogtum Oldenburg bildet einen langen Streifen am linken Ufer der untern Weser. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte. Im Norden umschließt das Land den Jadebusen. Zu Oldenburg gehören noch die kleinen Fürstentümer Birkenfeld (im Nahetal) und Lübeck. 4. Die drei Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck sind Republiken mit klei- nen Landgebieten. Die Staatsgewalt wird von einem Senat und der Bürgerschaft aus- geübt. Zwei Senatoren heißen Bürgermeister. In Hamburg befindet sich die deutsche Seewarte. Sie veröffentlicht täglich Wetterberichte, warnt bei bevorstehenden Stür- men die Schiffe und stellt genaue Seekarten her. 6'
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 4
14 0
15 1
16 0
17 0
18 3
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 1
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 3
6 0
7 0
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 2
58 0
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 36
1 37
2 14
3 33
4 21
5 21
6 49
7 52
8 8
9 59
10 40
11 30
12 44
13 40
14 22
15 22
16 17
17 14
18 47
19 61
20 8
21 46
22 32
23 4
24 72
25 18
26 18
27 30
28 96
29 36
30 34
31 10
32 60
33 127
34 65
35 38
36 19
37 37
38 9
39 49
40 45
41 9
42 47
43 33
44 43
45 7
46 45
47 25
48 25
49 18
50 14
51 46
52 48
53 7
54 166
55 41
56 20
57 17
58 43
59 97
60 28
61 64
62 51
63 21
64 26
65 23
66 7
67 48
68 13
69 0
70 34
71 43
72 26
73 25
74 25
75 52
76 12
77 30
78 68
79 35
80 59
81 123
82 8
83 76
84 73
85 29
86 20
87 12
88 23
89 31
90 17
91 47
92 0
93 27
94 5
95 48
96 41
97 32
98 21
99 33
100 119
101 32
102 14
103 35
104 21
105 43
106 20
107 38
108 16
109 35
110 27
111 23
112 31
113 16
114 31
115 55
116 19
117 11
118 14
119 53
120 56
121 40
122 36
123 16
124 107
125 26
126 34
127 48
128 13
129 29
130 13
131 86
132 28
133 95
134 18
135 26
136 77
137 44
138 9
139 43
140 36
141 26
142 29
143 34
144 12
145 110
146 16
147 11
148 55
149 3
150 26
151 40
152 66
153 15
154 13
155 49
156 66
157 52
158 27
159 21
160 21
161 22
162 29
163 24
164 30
165 54
166 67
167 41
168 26
169 26
170 22
171 64
172 27
173 48
174 26
175 70
176 36
177 78
178 11
179 51
180 23
181 19
182 27
183 116
184 18
185 16
186 7
187 20
188 64
189 34
190 16
191 20
192 31
193 42
194 39
195 49
196 30
197 17
198 30
199 25